Meniskusnaht
Die Meniskusnaht ist ein chirurgischer Eingriff zur Reparatur eines beschädigten Meniskus, um dessen essentielle Funktion bei der Stabilisierung und Stoßdämpfung des Knies zu erhalten. Im Gegensatz zur teilweisen Meniskusentfernung, bei der ein Teil des Meniskus entfernt wird, bewahrt die Naht dessen Integrität. Sie erfordert jedoch ein striktes Rehabilitationsprotokoll, um eine optimale Heilung und die vollständige Wiederherstellung der Kniefunktion zu gewährleisten.
Die postoperative Rehabilitation erfolgt in mehreren Phasen und muss unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt werden, um eine übermäßige Belastung der Naht zu vermeiden. Die Einhaltung der biologischen Heilungszeiträume ist entscheidend, um Rezidive zu verhindern und ein gutes funktionelles Ergebnis zu sichern.
Ziele der Rehabilitation
- Optimalen Schutz der Meniskusnaht gewährleisten, um die Heilung zu fördern
- Schrittweise Wiederherstellung des Gelenkbewegungsumfangs, ohne die Naht zu gefährden
- Kräftigung der Muskulatur des Beins zur Verbesserung der Gelenkstabilität
- Förderung der Propriozeption, um Rückfälle zu vermeiden
- Ermöglichung eines schrittweisen Wiedereinstiegs in Alltags- und Sportaktivitäten


Phasen der Rehabilitation
- Relative Immobilisation: Tragen einer Schiene in Streckstellung beim Gehen und nachts, um die Belastung der Naht zu minimieren.
- Teilbelastung (ca. 50 %) mit Krücken, sukzessiver Übergang zur Vollbelastung ab der 4. Woche je nach Verlauf.
- Progressive Mobilisation: Kniebeugung auf maximal 90 ° in den ersten vier Wochen zum Schutz der Naht.
- Isometrische Muskelübungen: Aktivierung von Quadrizeps und Hamstrings ohne Gelenkbewegung.
- Kältetherapie und Lymphdrainage: Zur Kontrolle von Entzündungen und Reduktion des postoperativen Ödems.
- Patientenschulung: Vermittlung der Bedeutung der Restriktionen, um eine optimale Heilung zu gewährleisten.
- Progressive Erweiterung des Bewegungsumfangs mit dem Ziel einer vollständigen Streckung und einer Beugung über 90°.
- Stufenweises Kräftigungstraining der Quadrizeps, Hamstrings und Gesäßmuskulatur mittels geschlossener Kettenübungen (z. B. assistierte Mini-Kniebeugen).
- Propriozeptives und dynamisches Stabilisationstraining auf instabilen Unterlagen sowie einbeinige Übungen.
- Beginn des Fahrradfahrens ohne Widerstand zur Verbesserung der Mobilität bei geringer Gelenkbelastung.
- Allmähliche Rückkehr zum Gehen ohne Krücken unter Korrektur von Haltung und Bewegungsmuster zur Vermeidung von Kompensationen.
- Intensiviertes Muskelkräftigungsprogramm, einschließlich kontrollierter plyometrischer Übungen (Sprünge, dynamisches Training).
- Funktionelles Training mit Fokus auf sportartspezifische Bewegungsabläufe (z. B. Richtungswechsel, Beschleunigungs- und Abbremsübungen).
- Allmählicher Beginn des Lauftrainings nach ärztlicher Freigabe, in der Regel ab dem 4. postoperativen Monat.
- Schrittweiser Wiedereinstieg in Pivot- und Kontaktsportarten nach 6 Monaten, sofern das funktionelle Testergebnis positiv ausfällt.
Nachsorge und Empfehlungen
- Strikte Einhaltung der Rehabilitationsphasen, um das Risiko sekundärer Verletzungen zu vermeiden.
- Regelmäßige Nachsorge beim Chirurgen und Physiotherapeuten zur Anpassung der Trainingsprogression.
- Durchführung von Erhaltungsübungen auch nach Abschluss des Protokolls, um die Gelenkfunktion zu erhalten und Rezidiven vorzubeugen.
- Vermeidung hochbelastender Aktivitäten, solange das Knie nicht ausreichend stabil und muskulär gekräftigt ist.
Die Rehabilitation nach einer Meniskusnaht ist ein schrittweiser Prozess, der Disziplin und Geduld erfordert. Durch die Einhaltung eines gut strukturierten Protokolls und der biologischen Heilungszeiträume lässt sich eine optimale Stabilität und Funktionalität des Knies wiederherstellen. Eine regelmäßige medizinische Nachsorge und die aktive Mitwirkung des Patienten an seiner Genesung sind die Schlüssel zum Erfolg.
