Eine häufige Ursache für seitliche Hüftschmerzen bei Erwachsenen.
Das peritrochantäre Schmerzsyndrom ist eine häufige Erkrankung, die Schmerzen an der äußeren Seite der Hüfte verursacht. Es resultiert oft aus einer Entzündung oder Reizung der anatomischen Strukturen rund um den großen Rollhügel (Trochanter major), insbesondere der Sehnen der Gesäßmuskulatur und der Schleimbeutel. Diese Erkrankung betrifft hauptsächlich Frauen über 40 Jahre, kann aber auch bei Sportlern auftreten.
Das peritrochantäre Schmerzsyndrom
Die peritrochantäre Region umfasst:
- Der große Rollhügel (Trochanter major): Eine knöcherne Vorsprung am oberen Ende des Oberschenkelknochens.
- Die Schleimbeutel: Kleine mit Flüssigkeit gefüllte Säcke, die die Reibung zwischen Sehnen und Knochen verringern.
- Die Sehnen der Gesäßmuskeln: Insbesondere des mittleren und kleinen Glutealmuskels, die für die Stabilität der Hüfte wichtig sind.
- Glutealtendinopathie: Entzündung oder Degeneration der Sehnen der Gesäßmuskulatur.
- Trochanter-Bursitis: Entzündung der Schleimbeutel am großen Rollhügel.
- Wiederholte Traumata: Aufgrund mechanischer Überlastung oder repetitiver Bewegungen (z. B. bei Läufern).
- Biomechanische Faktoren: Fehlstellungen des Beckens oder der unteren Extremitäten.
- Hüftarthrose: Kann zu einer Überlastung der peritrochantären Strukturen führen.
- Seitliche Hüftschmerzen: Verschlimmern sich bei längerem Liegen auf der betroffenen Seite.
- Druckschmerz: Empfindlichkeit bei Berührung am großen Rollhügel.
- Lokale Steifheit: Bewegungseinschränkung oder Schmerzen bei Hüftbewegungen.
- Hinken: Kann aufgrund von Schmerzen oder Muskelschwäche auftreten.
Die Diagnose basiert auf:
- Klinische Untersuchung: Abtasten der Hüfte und Beurteilung der Beweglichkeit.
- Funktionstests: Bewertung der Kraft der Gesäßmuskulatur und schmerzhafter Bewegungen.
- Bildgebende Verfahren:
- Ultraschall: Zum Nachweis einer Entzündung der Sehnen oder Schleimbeutel.
- MRT: Wird bei komplexen Fällen oder bei Verdacht auf begleitende Verletzungen eingesetzt.
Konservative Behandlung
- Ruhe: Vermeidung von Aktivitäten, die die Schmerzen verschlimmern.
- Physiotherapie:
- Dehnübungen für die Gesäßmuskulatur und das Iliotibialband.
- Kräftigungsübungen für die stabilisierenden Hüftmuskeln.
- Medikamente:
- Schmerz- und entzündungshemmende Mittel zur Schmerzlinderung.
- Injektionen: Kortikosteroid-Injektionen im Bereich des Trochanters zur Reduktion der Entzündung.
Chirurgische Behandlung
Nur bei schweren oder auf konservative Behandlungen nicht ansprechenden Fällen angezeigt:
- Sehnenreparatur: Bei größeren Sehnenschäden.
- Freilegung kontrahierter Strukturen: Bei übermäßiger Spannung des Iliotibialbands.
- Ein ausgewogenes Körpergewicht halten, um eine Überlastung der Gelenke zu vermeiden.
- Moderate und regelmäßige körperliche Aktivität ausüben und intensive repetitive Bewegungen vermeiden.
- Für sportliche Aktivitäten geeignete Schuhe tragen.
- Regelmäßige Dehnübungen durchführen, um die Beweglichkeit der Hüftmuskulatur zu erhalten.
Wenn Sie seitliche Hüftschmerzen haben, konsultieren Sie einen Spezialisten für eine genaue Diagnose und eine individuelle Behandlung.
Das peritrochantäre Schmerzsyndrom ist eine häufige, meist gutartige Erkrankung, die durch eine geeignete Behandlung effektiv behandelt werden kann. Eine frühzeitige Intervention ermöglicht die Schmerzlinderung und beugt Komplikationen vor.
